Der Trauben naschende Hase

Beim Bau der Eisenbahn wurde 1877 der blockartige Unterbau eines römischen Grabdenkmals gefunden, das vermutlich aus dem
1. Jahrhundert stammt. Zwei Seiten des Steinblocks zeigen als Relief figürliche Darstellungen aus dem Umkreis des Weingottes Dionysos:

Den Kopf eines Satyrs, eines lüsternen Naturwesens, sowie den Kopf einer Verehrerin des Weingottes (Mänadenkopf). Dionysos - so die mythologische Deutung dieser beiden Motive - verspricht seinem Gefolge ein seliges Leben auch nach dem Tode.

Auf dem dritten Relief ist ein Hase eingemeißelt, der an einer Traube nascht. Der Hase gilt wegen seiner zahlreichen Nachkommenschaft als Symbol für Fruchtbarkeit und Lebenskraft. Wie Vögel oder Eichhörnchen anderer römischer Weinbau- Reliefs belegt auch hier der Hase, dass die Weintraube eine von Mensch und Tier begehrte Frucht ist. Zugleich handelt es sich um ein äußerst wichtiges Dokument des Weinbaus in Hatzenport schon zur frühen Römerzeit. Wegen dieser großen Bedeutung dient der Trauben naschende Hase auch als Logo des WeinWetterWeges: Es steht für Weinbau, Wärme und Wonne.

Heute befindet sich der römische Steinblock (Muschelkalk) im Mecken-
heimer Depot des Landesmuseums Bonn. Das benachbarte Relief auf dem Dorfplatz unterhalb der neuen Kirche ist eine originalgetreue Nach-
bildung, geschaffen 2008 durch den Bildhauer Peter Hänig.